Voraushelfer

Voraushelfer

Allgemeines

Die mit weitem Abstand häufigste Todesursache in Deutschland und der gesamten westlichen Welt sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Von diesen Todesfällen wiederum geschieht ein erheblicher Anteil als sogenannter „plötzlicher Herztod“, also ohne Vorwarnung, außerhalb von Kliniken oder Arztpraxen. Leider sind auch viele relativ junge, mitten im Leben stehende, Menschen Opfer eines solchen außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillstands. Es ist seit langem bekannt und sehr gut erforscht, dass der mit weitem Abstand entscheidendste Faktor für das Überleben eines solchen Notfalls und das Überleben mit guter neurologischer Funktion der frühzeitige Beginn einer hochwertigen Herz-Lungen-Wiederbelebung ist. Wenige Minuten sind hier entscheidend für die Prognose der Patienten. Da der „reguläre Rettungsdienst“ häufig erst ca. zehn Minuten nach Eingang eines Notrufs vor Ort sein kann, können zufällig sich in der Nähe befindende Ersthelfer mit wenig Ausrüstung und einer überschaubaren Ausbildung in solchen Fällen weit mehr zum Überleben beitragen. Hierzu bedient man sich vielerorts bereits ehrenamtlichen Helfern von Hilfsorganisationen oder freiwilligen Feuerwehren, die sofort nach Eingang eines entsprechenden Notrufs von der Leitstelle zum Einsatzort entsandt werden. Auch dienstfreies medizinisches Personal eignet sich natürlich für den Einsatz in solchen Systemen, welche im Allgemeinen als Voraushelfer bezeichnet werden und bekannt sind.

Was sind Voraushelfer?

Der Voraushelfer ist ein freiwilliger Helfer mit besonderer Ausbildung und einer Basis-Ausrüstung, der von der Zentralen Leitstelle beim Vorliegen eines Kreislaufstillstandes in seiner unmittelbaren Nähe alarmiert wird. Der Voraushelfer ist kein Bestandteil des öffentlichen Rettungsdienstes und unterliegt nicht der Hilfsfrist, jedoch dem Hessischen Rettungsdienstgesetz.

Wozu brauchen wir Voraushelfer?

Ziel des Voraushelfer-Einsatzes ist es, das therapiefreie Intervall zwischen Notruf und Eintreffen des Rettungsdienstes mittels Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) bzw. kardiopulmonaler Reanimation (CPR) zu überbrücken, um so die Chancen auf ein (neurologisch intaktes) Überleben des Patienten zu verbessern. Sollte sich vor Ort der Verdacht auf einen Herz-Kreislauf-Stillstand nicht bestätigen, können andere lebensrettende Sofortmaßnahmen bis zum Eintreffen des RD zum Einsatz kommen.
Die angestrebte Eintreffzeit nach Alarmierung liegt bei vier Minuten. Es wird mit einer maximalen Anfahrtszeit von 3 Minuten gerechnet. Daraus resultiert, dass das Einsatzgebiet von Voraushelfern relativ eng auf den aktuellen Aufenthaltsort beschränkt ist. Sollte im Einzelfall eine längere Anfahrtszeit sinnvoll sein, wird dies von der Zentralen Leitstelle gesondert mitgeteilt.

Wie wird der Voraushelfer alarmiert?

Der Voraushelfer verfügt auf seinem Handy über eine App von KATRETTER. Beim Vorliegen eines Kreislaufstillstandes werden die aktiven Voraushelfer georeferenziert geortet und die dem Notfallort nächstgelegenen gefragt, ob sie den Einsatz übernehmen wollen. Erst wenn das bestätigt worden ist, wird der Voraushelfer für die Zentrale Leitstelle sichtbar. Über eine Wegführung auf dem Display des Handys wird der Voraushelfer zum Notfallort geleitet, ein weiterer Voraushelfer kann zum nächstgelegenen AED geleitet werden.

Wie wird man Voraushelfer?

Voraussetzung für die Tätigkeit als Voraushelfer sind die Vollendung des 18ten Lebensjahres und die geistige und körperliche Eignung für den Einsatz. Verantwortlich für die Überprüfung der Voraussetzungen sind die jeweiligen beteiligten Organisationen.
Voraushelfer verfügen mindestens über eine abgeschlossene Erste-Hilfe-Ausbildung (8 Stunden) und eine aktuelle Ausbildung in der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Weiterhin bedarf es einer Voraushelfer-Schulung, welche die Hilfsorganisationen (DRK) anbieten. Wünschenswert ist eine Sanitäts-Fachausbildung einer Hilfsorganisation, die Qualifikation zum Feuerwehrsanitäter oder eine gleichwertige oder höhere entsprechende Qualifikation des THW oder der Bundeswehr. Einsatzdienstmitarbeiter des Rettungsdienstes oder Mitarbeiter von Krankenhäusern im Bereich der unmittelbaren Patientenversorgung (inkl. ärztlichem Personal) haben lediglich den Nachweis über ihre jährliche Fortbildung in CPR vorzulegen.

Voraushelfer werden:

Es freut uns sehr, dass Sie Interesse haben              Voraushelfer zu werden und sich zu engagieren.   Aktuell befindet sich das Voraushelferprojekt noch in der Startphase.


Sie sind im Rettungsdienst tätig ? ⇒ Anmeldung über die Bereichsleitung
Sie sind ehrenamtlich in einer Hilfsorganisation tätig? ⇒ Anmeldung über die Führungskräfte
Sie sind ehrenamtlich in einer Feuerwehr tätig? ⇒ Anmeldung über die Wehrführung (ab Herbst 2023)

Alle weiteren bitte eine E-Mail an voraushelfer@vogelsbergkreis.de senden (ab Herbst 2023)




Amt für Gefahrenabwehr

Goldhelg 20

36341 Lauterbach

+49 6641 977-0