Tagespflegestelle "Eichhörnchenkobel"


So sieht ein typischer Tagesablauf in meine Tagespflegestelle aus:

  • In der Regel werden die ersten Kinder zwischen halb acht und acht Uhr morgens gebracht. Meistens werden sie als erstes von unserer Hauskatze Hui Buh begrüßt, die Kinder fragen an der Haustür schon nach ihm. Sie dürfen erstmal in Ruhe ankommen und das Betreuungszimmer erkunden. Sobald alle Kinder da sind, decken wir gemeinsam den Tisch für das Frühstück. Bevor es losgeht werden die Hände im extra kleinen Kinderwaschbecken gewaschen. Nach dem Frühstück können die Kinder zusammen spielen und wenn alle Windeln gewechselt sind, geht es raus in den Garten.
    Im Garten und dem angrenzenden Wald haben die Kinder genug Freiraum, um sich auszutoben,
    Sachen zu entdecken und Neues auszuprobieren.
    Zwischendurch werden die Vögel gefüttert und wir bekommen oft Besuch von Rehen, Eichhörnchen, Spechten
    …die Kinder erleben Natur pur!
    Ruck-Zuck ist der Vormittag fast vorbei und es ist schon wieder Zeit für das Mittagessen, dieses wird täglich frisch zubereitet. Nach dem Mittagessen werden einige Kinder abgeholt, die anderen machen noch ihren Mittagsschlaf bei mir und werden danach gegen 15 Uhr geholt.

Meine Schwerpunkte/Besonderheiten in der Betreuung:

Porträt von Silke Bloch
  • Mir ist es wichtig, meinen Tageskindern die Natur näher zu bringen. Sie sollen die Möglichkeit haben, sie mit allen Sinnen wahrzunehmen und sie sollen auch lernen, achtsam mit ihr und ihren Bewohnern umzugehen.
    Sie haben die Möglichkeit, in aller Ruhe einem Käfer zu folgen, einfach nur im Laub zu liegen oder den Vögeln
    zu lauschen und sie zu beobachten.
    Mein Eichhörnchenkobel soll ein Ort der Ruhe, Geborgenheit, Schutz und Wärme sein!

Mein schönstes Erlebnis als Tagesmutter:

  • Ich freue mich immer wieder, wenn meine Tageskinder nach dem Urlaub oder Krankheit gerne zu mir
    kommen und mich freudig begrüßen. Besonders schön ist es auch, wenn ich ehemalige Tageskinder
    treffe und diese sich freuen, mich wiederzusehen.
    Ich liebe meine Tätigkeit als Tagesmutter weil:
    Ich liebe es, weil ich Kinder liebe!
    Die kleinen Weltentdecker machen mir sehr viel Freude und es macht Spaß, sie bei
    ihrem Forscherdrang zu beobachten und zu begleiten.

Meine Herausforderungen und Stolpersteine als Tagesmutter:

  • Manchmal ist es eine Herausforderung, alleine den Tagesmutteralltag zu stemmen.
    Andererseits aber haben die Kinder auf diese Weise eine feste Bezugsperson. Und mit etwas
    Ruhe und Ausgeglichenheit ist diese Aufgabe ganz gut zu schaffen.

Fragebogen

Warum sind Sie Tagesmutter geworden?

  • Ich wollte eigentlich Erzieherin werden, habe mich dann aber für den Beruf als Augenoptikerin
    entschieden. Nachdem meine eigenen Kinder ausgezogen waren, war das Haus leer und ich wollte
    es gerne wiederbeleben. So kam ich auf die Kindertagespflege.

Würden Sie es wieder machen? Warum?

  • Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Es ist eine Herzensangelegenheit für mich,
    ich gebe viel und bekomme unheimlich viel zurück.

Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an Kindertagespflege?

  • Die Kindertagespflege zeichnet sich durch die kleine Gruppengröße und die familiäre
    Umgebung aus.

Was ist aus Ihrer Sicht der Vorteil der Kindertagespflege für die Kinder/Eltern?

  • Gerade für die Kinder von 0-3 ist die kleine Gruppe und die familiäre Umgebung vorteilhaft.
    Sie befinden sich in einem ruhigen Umfeld, sie haben eine feste Bezugsperson und man kann
    individuell auf jedes Kind eingehen. Für die Eltern können die Betreuungszeiten recht flexibel
    gestaltet werden, falls mal ein Termin o.ä. sein sollte.

Viele Eltern entscheiden sich gegen eine Tagesmutter, weil Ihnen das Korrektiv fehlt. In einer Kita sind ja immer mehrere Erzieher*innen da, die im besten Fall mitbekommen, wenn eine Kollegin mal überfordert ist. Das ist bei einer Tagesmutter anders. Können Sie die Bedenken der Eltern nachvollziehen? Und was entgegnen Sie Ihnen?

  • Ich persönlich finde es gerade von Vorteil, dass ich die einzige feste Bezugsperson für die Kinder bin.
    Deswegen ist es wichtig, dass die Eltern mir vertrauen und umgekehrt. Stimmt die „Chemie“ zwischen den Eltern
    und mir nicht, wird es schwierig mit einer Zusammenarbeit werden. Die Kinder sind eigentlich kein Problem!

Wie werden Eltern auf Sie aufmerksam?

  • Die Eltern werden zum Teil durch die Liste bei der Fachstelle Kindertagespflege des Vogelsbergkreises auf mich
    aufmerksam. Viele Anfragen habe ich inzwischen aber durch Mund-zu-Mund-Propaganda und ich habe auch einige Geschwisterkinder, die dann ebenfalls gerne zu mir kommen.

Welche Tipps können Sie Eltern an die Hand geben, wenn diese nach einer geeigneten Kindertagespflegeperson suchen?

  • Sie müssen jemanden aussuchen, bei dem sie ein gutes Bauchgefühl haben und dem sie vertrauen können.
    Das Konzept und die Umgebung sollten auf jeden Fall auch ihren Vorstellungen entsprechen.

Wie erkennen Eltern, ob eine Tagesmutter „gut“ ist? Und was sind No-Gos, die Eltern auffallen sollten?

  • Man lernt sich ja vor einem Vertrag erstmal gegenseitig kennen. Dieses Gespräch dient dazu, über alles
    zu sprechen und Fragen zu beantworten. Sollte es im Laufe der Betreuung zu Problemen kommen,
    müssen diese gleich angesprochen und gelöst werden. Ansonsten hat man gegenseitig auch das Recht,
    den Vertrag zu kündigen, falls die Zusammenarbeit gar nicht funktioniert.

Wie erleben Sie die Eltern bei der Eingewöhnung?

  • Eigentlich vertrauen mir die Eltern gerne ihr Kind an. Natürlich tut es ihnen leid, wenn es beim Abschied weint und es fällt dann nicht so leicht zu gehen.

Wie unterstützen Sie die Kinder/die Eltern bei der Eingewöhnung?

  • Die Kinder bringen ein Schmusetuch oder Tier etc. mit, das gibt ihnen ein sicheres Gefühl und Geborgenheit. Den Eltern sende ich dank Handy ab und zu ein Foto. So sehen sie, dass alles ok ist und es ihrem Kind gut geht.

Was ist wichtig für das Gelingen einer Eingewöhnung?

  • Das Kind muss eine gute Bindung zu mir aufgebaut haben, das gelingt mir glücklicherweise recht schnell.
    Dann fällt der Abschied von den Eltern auch nicht so schwer. Wichtig ist auch, dass das Kind den Eltern vertraut.
    Wenn es sieht, dass es zur vereinbarten Zeit auch wieder abgeholt wird, fällt die nächste Trennung schon nicht
    mehr so schwer.

Wie gestalten Sie die Übergänge zum Kindergarten?

  • Ich spreche mit den Kindern in dieser Zeit darüber, dass sie bald in den Kindergarten kommen und dort viele
    neue Kinder, Spielsachen usw. kennenlernen werden. Das Ganze kann auch durch Bücher zu dem Thema
    unterstützt werden. Zum Abschied bekommen sie ein Fotoalbum von mir geschenkt, so bleibt ihnen die
    „Silke-Zeit“ immer in Erinnerung.

Was hat sich durch Corona an ihrer Tätigkeit geändert? / Wie läuft die KTP auch unter Pandemiebedingungen weiter?

  • Der Arbeitsaufwand hat sich durch die Hygienemaßnahmen vergrößert. Beim gemeinsames Essen
    muss ich jetzt besonders darauf achten, für jedes Kind Einzelportionen (z.B. Obst nicht mehr vom gemeinsamen Obstteller) in Schüsseln etc. anzubieten. Ansonsten lässt sich bei U3 Kindern nicht die gewünschte Distanz
    einhalten…das wäre pädagogisch auch nicht angebracht. Gerade für die Kleinsten ist Nähe und Zuwendung
    besonders wichtig und dieses dann auch bitte ohne Maske.
    Daher begrüße ich es, dass Kindertagespflegepersonen von der Maskenpflicht befreit sind.
    Die KTP läuft bei mir seit dem 1.Lockdown immer weiter…Eltern und Kinder kommen und gehen, wir stellen
    uns der Herausforderung.

Was sind für sie aktuell wichtige Themen in ihrer Arbeit? (Worüber machen sie sich viele Gedanken? Welche Problematiken begegnen ihnen häufig?)

  • Ich hoffe, dass sich die Situation bald entspannen wird und sich unser Alltag wieder etwas normalisiert.

Was würden Sie neuen Kindertagespflegepersonen mit auf den Weg geben?

  • Sie sollten immer sich selbst treu bleiben und zu ihrem Konzept stehen. Sich in ihrer Arbeit nicht verunsichern lassen und einen gesunden Egoismus entwickeln. Probleme gleich ansprechen, bevor es zu Unstimmigkeiten kommt.

Steckbrief:

  • Name: Silke Bloch
  • Alter: 52
  • familiäre Situation: verheiratet, 2 Kinder
  • Name der Kindertagespflegestelle: Eichhörnchenkobel
  • Ort der Betreuung: Waldstraße 40, 36341 Lauterbach
  • Anzahl der Kinder: 4
  • Altersspektrum der Tagespflegekinder: 0-3 Jahre
  • Betreuungstage und -zeiten: Mo - Do 7.30 – 15.00
  • Tagesmutter seit: Oktober 2015
  • Anzahl der Kinder, die seitdem in meiner Tagespflegestelle betreut wurden: 19