Millionen für die Schulen


Sage und schreibe 30 Millionen Euro investiert der Vogelsbergkreis allein in den nächsten zwei Jahren in seine Schulen – unter anderem wird an der Oberwaldschule in Grebenhain, an der Vogelsbergschule in Lauterbach, an der Max-Eyth-Schule in Alsfeld und an der Alsfelder Stadtschule gebaut. Mit finanzieller Unterstützung des Landes. Entsprechende Förderzusagen in Höhe von 3,8 Millionen Euro  aus dem Programm „KIP macht Schule“ für genau diese vier Maßnahmen konnte jetzt Landrat Manfred Görig aus den Händen von Staatssekretär Michael Bußer in den Räumen der Oberwaldschule in Empfang nehmen.

7,4 Millionen Euro werden alleine dort investiert in einen Erweiterungsbau für Mensa, Mehrzweckraum, Unterrichtsräume und den Verwaltungstrakt sowie in eine anschließende grundlegende Sanierung. Das Land steuert fast 1,9 Millionen Euro bei. An der Lauterbacher Vogelsbergschule wird das 50 Jahre alte zweigeschossige Werkstattgebäude für den Fachbereich Metalltechnik saniert. Kostenpunkt: 2,5 Millionen Euro gesamt, das Land unterstützt die Maßnahme mit 625.000 Euro. Für die energetische Fassadensanierung an der Max-Eyth-Schule sowie den Austausch von Außentüren und Fenstern sind 540.000 Euro veranschlagt, das Land gibt 125.000 Euro dazu. Und schließlich wird für 1,6 Millionen Euro ein Mehrzweckgebäude an der Stadtschule errichtet, diese Maßnahme fördert das Land mit fast 1,2 Millionen Euro.

„Wir haben jede Menge Schulen in der Fläche, die saniert werden müssen, von daher kommt das KIP-Programm wie gerufen“, sagt Landrat Manfred Görig. „Es ist uns wichtig, die Schul-Infrastruktur in der Fläche zu erhalten, all unsere Städte und Gemeinden sollen ihr Grundschulen behalten, das ist in unserem Schulentwicklungsplan so festgeschrieben. Zudem sind wir immer bemüht, unsere Schulen auf dem neusten Stand zu halten“, fährt der Landrat fort und gibt zu bedenken: „Das ist natürlich ein enormer Aufwand und eine große Herausforderung für den Vogelsbergkreis.“

Wie groß der finanzielle Aufwand ist, das macht der Landrat an einigen Zahlen fest: Für die Oberwalschule Grebenhain liegen bislang nur die Berechnungen für die ersten beiden Bauabschnitte – eben jene 7,4 Millionen – vor, „am Ende werden wir rund 16 Millionen in die Gesamtmaßnahmen investieren. Hinzu kommen der Neubau der Gesamtschule Schlitz mit rund 19 Millionen Euro sowie Schotten mit circa 12 Millionen Euro. „Und dann fehlt noch die weiterführende Schule in Nieder-Ohmen“, so Görig.

„Man kann für Bildung nicht genug tun, es gibt immer Luft nach oben“, pflichtet Michael Bußer dem Landrat bei. „Denn wir sind auf die Menschen angewiesen, die eine gute Bildung haben und von daher müssen wir in die Schulen investieren, damit die Kinder dort gerne hingehen.“

Der Staatssekretär weist auf einen weiteren interessanten Aspekt hin: Eine Umfrage von 2017 hat ergeben, dass eigentlich mehr Menschen im ländlichen Raum wohnen wollen, als tatsächlich dort leben, „Es ist eine Herausforderung für die Politik, den Run auf die Ballungsräume zu stoppen.“ Der ländliche Raum müsse so gestaltet werden, dass sich mehr Menschen für das Leben auf dem Land entscheiden. Und welche Voraussetzungen müssten da erfüllt werden? Die Leute fordern, so Bußer, in erster Linie attraktive Arbeitsplätze, an zweiter Stelle stehe die Gesundheitsvorsorge und an dritter Stelle die Frage der Bildung. „Sie möchten, dass ihre Kinder auf dem Land keine Nachteile haben gegenüber Kindern, die Schulen in den Ballungsräumen besuchen“, beschreibt Bußer und schlägt den Bogen zum KIP-Programm mit einem Gesamtvolumen von 560 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln und der Co-Finanzierung der Schulträger.