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Hoherodskopf Infozentrum bietet jetzt neue interaktive Ausstellung
Nach langer Umbauzeit öffnet das Naturschutz-Infozentrum Hoherodskopf am 16. August um 10.00 Uhr wieder seine Türen für Besucher. Das beliebte Ausflugsziel bietet nun auf 120 Quadratmetern Ausstellungsfläche neue Einblicke in die Biologie und Geologie des Vogelsberges.
Die Institutionen Naturpark, Geopark und das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg haben kooperiert und gemeinsam mit dem Austellungsbauer Kessler+Co. aus Mühlheim eine moderne, interaktive Erlebnisschau konzipiert. Themenschwerpunkte der modular aufgebauten Ausstellung sind Fließgewässer und Quellen, Naherholung und Wald, Hochmoor und Bergmähwiesen und die Geologie des Vulkangebietes.
Die Kosten der Maßnahme beliefen sich auf 150.000 €. Die Hälfte dieses Betrages sind Fördergelder des Landes Hessen und der Europäischen Union.
Dr. Mischak: Großzügige Sponsoren haben die Innovation ermöglicht
Großzügige Unterstützungen der Stiftung der Sparkasse Oberhessen (25.000 €), der OVAG (5.000 €) und der Naturlandstiftung (3.000 €) machten die Umsetzung der neuen Ausstellung aber letztlich erst möglich.
Das neue touristische Angebot bleibt für die Besucher weiterhin kostenfrei. Die jährlich ca. 35.000 Gäste können das neue Angebot täglich in der Zeit von 10 – 17 Uhr besuchen. Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche, sowie Schulklassen und Familien.
Im Gegensatz zur früheren Ausstellung werden jetzt didaktisch aufbereitete Infotafeln, Großbilder und Aktionswände sowie moderne Medientechnik präsentiert. Dank kurzer Texte, anschaulicher Grafiken und großformatiger Bilder können auch Kinder die präsentierten Themen erfassen und verstehen. Auch spielerische Elemente fehlen nicht. Zur Führung von Gruppen steht für Besucher weiterhin geschultes Personal vor Ort bereit.
In seiner Eröffnungsrede verwies der Erste Kreisbeigeordnete, Dr. Jens Mischak, auf die Bedeutung der Einrichtung, die wahrscheinlich mit der höchsten Besucherfrequenz im Vogelsbergkreis aufwarten kann. Er bedankte sich bei den Sponsoren, allen voran der Sparkassenstiftung Oberhessen, die mit Ihrer Unterstützung die Erneuerung der 20 Jahre alten Ausstellung möglich gemacht haben.
Das neue Angebot auf dem Hoherodskopf, dem Schottener Hausberg, ist nach dem Vulkaneum ein zweites touristisches Highlight und ergänzt die dortige Ausstellung.
Der Erste Stadtrat Schottens, Hans-Jürgen Jochim, dankte ebenfalls im Namen der Stadt Schotten und hob dabei das Engagement durch die vielen ehrenamtlichen Helfer aus den beteiligten Institutionen, besonders dem Naturpark, hervor.
Roger Merk, Geschäftsführer der Region Vogelsberg Touristik, beleuchtete weiterhin die Bedeutung der Einrichtung aus der Sicht der Touristik. Er bezeichnete die Kombination aus Tourist-Info und Naturkunde-Ausstellung als gelungene Synergie unterschiedlichster Institutionen. Der Gast nehme ohnehin keine politischen Grenzen oder strukturelle Unterschiede wahr, hier zählt das richtige Angebot am richtigen Platz. Und die Besucherzahlen bestätigen die Richtigkeit des Konzeptes.
Die Beiträge und Inhalte der drei Partner …
- Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg
- Geopark Vulkanregion Vogelsberg
- Naturpark Vulkanregion Vogelsberg
Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg:
- Naturschutzgroßprojekt gefördert durch Bundesamt für Naturschutz 65 %, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 25 % und Vogelsbergkreis 10 %
- Seit 2015 in Phase 2: Maßnahmenumsetzung mit Etat von 9,6 Mio. € bis 2024
- Projekt hat drei Module zu den Themen Bergmähwiese und Borstgrasrasen, Quellen und Bäche und zum Hochmoor finanziert und inhaltlich bearbeitet.
- Modul Bergmähwiese als einer der artenreichsten und damit auch einer der wichtigen Kulturlandschaften und Lebensräume Mitteleuropas, der hier im Vogelsberg noch relativ häufig anzutreffen ist.
- Modul Borstgrasrasen: Deutlich seltener und kleinflächiger, aber von nicht weniger Bedeutung sind die Borstgrasrasen, die unter anderem Heimat der wohlbekannten Arnika sind.
- Modul Quellen und Bäche: Der Vogelsberg ist enorm wasserreich und verfügt über eine Vielzahl von Quellen und Bächen
- etwa 700 Quellen sind kartiert, tatsächlich aber über 1000 vorhanden
- Bäche insgesamt ca. 1000 km in den Förderräumen vorhanden
- Quellen und Bäche sind vielerorts noch sehr naturnah und bieten einer ganz besonderen Art, der Rhönquellschnecke Lebensraum.
- Modul Hochmoor: Breungeshainer Heide neben dem Roten Moor in der Rhön das einzige Hochmoor in ganz Hessen. Nach Jahrzehnte langer Nutzung durch den Menschen, wurde das Hochmoor Ende 2017 renaturiert und kann sich nun langsam erholen.
- Das Zauberwort der Hochmoorrenaturierung lautet Wiedervernässung. Deshalb sorgen nun Spundwanddämme dafür, dass das Niederschlagswasser länger im Hochmoorkörper gehalten wird. Die Hochmoorrenaturierung trägt durch die Wasserspeicherung und als Kohlenstoffspeicher maßgeblich zum Umwelt- und Klimaschutz bei.
- Moorschutz ist Klimaschutz
- (Anteil Naturschutzgroßprojekt an der Ausstellung etwa 30.000€)
Geopark Vulkanregion Vogelsberg:
- Infotafel des Geoparks mit den wichtigsten Geostationen seiner Mitglieder
- Geotope als Schaufenster in die Erdgeschichte / Exponat der DVG
- Vulkanismus als prägendes erdgeschichtliches Phänomen für den Vogelsberg
- Landschaftsgestaltung durch Abtragung und Verwitterung
- Rohstoffnutzung und Folgenutzung als Biotope
- Zahlreiche Verweise auf das Vulkaneum Schotten als das zentrale Infozentrum über den Vogelsbergvulkanismus
- Umsetzung des nachhaltigen Verbundes zwischen Tourismus und der Erhaltung der Natur; vermittelt Wissen über die Entstehung der heutigen Landschaft des Vogelsberges, die geologischen Gegebenheiten mit dem Vulkanismus, den besonderen Wasserhaushalt sowie über Wald und seine Funktionen
- Dauerausstellung soll mit interaktiven Stationen über die Landschaft des Vogelsberges und seine besondere biologische Vielfalt informieren
- An verschiedenen Stationen werden zunächst die Entstehung und Geologie des Vogelsberges veranschaulicht. Darauf aufbauend werden die Pflanzen- und die Tierwelt sowie die Geschichte der schützenswerten Ökosysteme, wie z. B. den national bedeutsamen Bergmähwiesen und deren spezifischen Pflanzengesellschaften behandelt.
- Die Ausstellung soll mit weiteren Lernorten im Vogelsberg verzahnt werden, wie Vulkaneum Schotten und Vogelsberggarten Ulrichstein und zudem als außerschulischer Lernort dienen
- Indoor-Angebot für Besucher, aber auch für die Geo- und Naturparkführer als Startpunkt für Führungen rund um den Hoherodskopf und den Oberwald.
- Darstellung der Arbeit der regionalen Akteure im Rahmen des Bio- und Geotopschutzes.
Beitrag aus dem Naturpark Vulkanregion Vogelsberg
- Die Naturkundeausstellung wird in naher Zukunft noch erweitert um das “Naturpark-Kino” einen separaten Raum zur Vorführung von naturkundlichen und geologischen Kurzfilmen.
- Die vorgesehenen Räumlichkeiten machen Vorführungen in den üblichen Klassenstärken möglich
- Dauergast der Ausstellung ist die nahegelegene Umwelt-Jugendherberge. Nahezu alle Schulkassen die dort im Jahresverlauf ankommen, besuchen mindestens 1 mal die Einrichtung
- Die Ausstellung ist Start- und Endpunkt zahlreicher geführter Rad- und Wandertouren.
- Die Ausstellung ist ganzjährig auch an den Wochenenden geöffnet. Während der Saison Mai bis Oktober hat die Einrichtung von 10 – 17 Uhr geöffnet, ansonsten von 11-17 Uhr
- Auf Wunsch können Gästeführer vor Ort gebucht warden Die Einrichtung ist telefonisch erreichbar unter
06044 – 966933
oder:
hoherodskopf@tourist-schotten.de
Die Anbindung an den ÖPNV ist von Mai bis Oktober an den Feirtagen und Wochenenden ebenfalls gewährleistet.
Der Vogelsberger Vulkan Express, ein Freizeitbus mit Fahrradtransport, bringt mit 7 Linien aus der ganzen Region die Besucher auf den Hoherodskopf.
NACHTRAG:
Die Deutsche Vulkanologische Gesellschaft (DVG) Sektion Vogelsberg hat auch zum Gelingen des erneuerten Info-Zentrums beigetragen. Sie ist ebenfalls Sponsor - in einer Größenordnung von 5000 Euro -, indem sie einen eigenen DVG-Bereich selbst gestaltete und ausstattete. Auch die fachliche Beratung ist von hohem Wert.
Fachlich bestückte die Sektion unter Leitung von Kerstin Bär das Modul, in dem Original-Gesteine des Vogelsbergs ausgestellt sind und dazu auf einer Karte der Fundort angezeigt wird. Außerdem war sie im geologischen Teil der Ausstellung beteiligt an der Konzeption von 5 Drehtellern, die verschiedene Informationen liefern, sowie der beiden Geo-Wände zu Vulkanen und Verwitterung.