Naturschutzgroßprojekt

Moorrenaturierung Lattenbruch


Vogelsbergkreis. Von Fichtenforsten und Waldwiesen umgeben liegt in der Gemarkung des Schottener Stadtteils Breungeshain der „Lattenbruch“, ein Hangmoor mit einer Fläche von ungefähr 1,5 Hektar. Momentan sind dort Spezialmaschinen im Einsatz, um das Hangmoor zu sichern. Denn das Moor auf mehr als 700 Metern über dem Meeresspiegel ist durch Entwässerungsmaßnahmen, die vor mehreren Jahrzehnten umgesetzt wurden, bedroht, wie der Vogelsbergkreis in einer Pressemitteilung erklärt.
Auch wenn in vielen Teilen die Moorvegetation noch intakt und der Boden stellenweise feucht ist, wurde der natürliche Wasserhaushalt des Gebiets durch Entwässerungsmaßnahmen in der Vergangenheit stark beeinträchtigt. „Dieser Beeinträchtigung entgegenzuwirken ist das Ziel der Maßnahmen des Naturschutzgroßprojektes am Lattenbruch“, sagt Anja Püchner, zuständige Amtsleiterin vom Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum des Vogelsbergkreises. Im Moment wird das Moor noch durch ein dichtes Netz kleiner Gräben entwässert. „Um das Gebiet umfänglich zu renaturieren und der Moorfläche die Möglichkeit zu geben, Wasser länger zu halten, sollen diese wasserabführenden Gräben durch bauliche Maßnahmen unwirksam gemacht werden“, sagt Ruben Max Garchow, Projektleiter des Naturschutzgroßprojekts Vogelsberg.
Deshalb sollen etwa 34 Dammbauwerke in den kleineren Gräben errichtet und ein vorhandener breiterer Entwässerungskanal vollständig verfüllt werden. Das Spundungsmaterial für die Grabendämme sind dabei leichte, wasserdichte U-Profile aus Stahl mit Spundschlössern. Aufgrund des weichen Bodens muss der Antransport und Einbau mit moorgeeignetem Gerät mit geringem Bodendruck durchgeführt werden. Durch diese Maßnahmen sind die Chancen für eine flächendeckende Wiederdurchfeuchtung des Hangmoores vielversprechend.